Die Geometrien um uns herum, sublimiert durch Kunst und Wissenschaft
Unsere Umwelt weist in ihrer ganzen Vielfalt reichhaltige geometrische Strukturen auf, deren Regelmässigkeit und Wiederholbarkeit wir von Natur aus wahrzunehmen geneigt sind. Diese können als stabile, unbewegliche Muster erscheinen, aber sie können auch dynamisch sein: Sie entstehen, verschwinden oder wandeln sich von einem Zustand in einen anderen. Die Komplexität, Präzision, das Geheimnisvolle und die Schönheit dieser Muster faszinieren und verblüffen uns.
Mathematik, Materialwissenschaft und Biologie sind nur einige der Wissenschaftsbereiche, die sich mit solchen Strukturen beschäftigen und sie beobachten, studieren und klassifizieren wollen. Die faszinierende Kraft der vielen Formen, die uns umgeben, ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso eine Quelle der Faszination wie für Kunstschaffende, die in ihnen seit Jahrhunderten eine unglaubliche ästhetische Kraft und eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration finden.
Das von den Professoren Marc Troyanov, Hugo Parlier und Michael Herbst konzipierte und von den EPFL Pavilions koproduzierte Projekt «Shapes: Patterns in Art and Science» ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Mathematik der EPFL und den Universitäten von Luxemburg, Lausanne und Freiburg. Die Ausstellung verbindet wissenschaftliche Erforschung mit künstlerischem Blick und zeigt die gemeinsame Faszination für geometrische, dynamische und symmetrische Strukturen. Die Ausstellung kann bis zum 9. März 2025 auf dem Campus besichtigt werden.
Eine Ausstellung in vier Dimensionen
Shapes bietet dem Publikum eine dynamische Erkundung bakterieller Gemeinschaften und der komplexen Strukturen, die sie bilden, sowie ein Eintauchen in die Geometrie und Symmetrie kristalliner Strukturen. Die Ausstellung ist auch eine Hommage an die Schönheit von Kugeln und die Komplexität ihrer Stapelung. Interaktive Installationen regen das Publikum schließlich dazu an, sich an diesem Austausch zu beteiligen, sich auszudrücken und seine Spuren zu hinterlassen.
Shapes ist ein echter Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft und zeigt Werke zeitgenössischer Künstler, deren Skulpturen, Scherenschnitte, Videos und Installationen in der Wissenschaft verwurzelt sind. Die Ausstellung hebt auch die wissenschaftlichen Errungenschaften hervor, von denen sie sich inspirieren lässt, und lädt das Publikum ein, das bahnbrechende Werk des Astronomen Johannes Kepler, die aussergewöhnlichen und innovativen Beiträge der Mathematikerin Maryna Viazovska – Professorin an der EPFL und Fields-Medaillengewinnerin 2022 – und die berühmten Kreationen von M.C. Escher zu entdecken, die Geometrie und Symmetrie meisterhaft erforschen.
Zwischen Strenge und Poesie lüftet Shapes: Patterns in Art and Science (Muster in Kunst und Wissenschaft) den Schleier über dem künstlerischen Charakter der Wissenschaft, die oft ungeahnte Schönheit der uns umgebenden Formen beobachtet, ordnet und enthüllt.
Ergänzend zur Ausstellung ist die Öffentlichkeit am 12. Februar zu einem Symposium eingeladen, das Kunstschaffende und Forschende zusammenbringt und zu einer gemeinsamen Reflexion über die Kreationen und Konzepte beiträgt, die an der Schnittstelle dieser beiden Welten entstehen.