Wie sich die ETH Zürich entwickeln will
Der Gesellschaft dienen – das ist die Mission der ETH Zürich seit ihrer Gründung. Die Hochschule erfüllt diesen Auftrag, indem sie die nächsten Generationen kritischer und kreativer Denkerinnen sowie engagierter Bürger ausbildet. Sie schafft aber auch Wissen und entwickelt neue Technologien, um globalen Herausforderungen zu begegnen. Dabei arbeitet sie eng mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen – in der Schweiz und weltweit.
Prioritäten und Schwerpunktthemen
Doch was bedeutet dies im Alltag? Wo will die Hochschule in den kommenden Jahren ihre Prioritäten setzen? Und welche konkreten Ziele verfolgt sie? Antworten auf diese Fragen finden sich in den kürzlich publizierten Institutionellen Prioritäten 2025-2036 und dem Entwicklungsplan 2025-2028.
Die längerfristig ausgerichteten Institutionellen Prioritäten sollen innerhalb der ETH Zürich Orientierung bieten und insbesondere Entscheidungsträgern als wertvoller Leitfaden dienen (vgl. Artikel Wo unsere Hochschule hinsteuern soll).
Der Entwicklungsplan orientiert sich an der Periode der Bundespolitik zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Periode). Angelehnt an das Wertschöpfungsmodell der Hochschule, konkretisiert er die Ziele und Massnahmen für die Kernaktivitäten der ETH Zürich - Lehre, Forschung, Wissenstransfer und Dialog mit der Gesellschaft - und ihre Erfolgsfaktoren. Somit dient er als Grundlage für die formelle Zielvereinbarung zwischen der ETH Zürich und dem ETH-Rat.
Lernerfahrungen verbessern, Dialog vertiefen
Im Bereich der Lehre soll die Lernerfahrung für die Studierenden trotz wachsender Studierendenzahlen verbessert werden. Der Lehrbetrieb an der ETH Zürich soll überarbeitet werden. Das Prüfungswesen sowie der akademische Kalender werden vereinfacht, die Arbeitsbelastung für alle Beteiligten ausgewogener. Bei alldem setzt die ETH Zürich auch auf den Einsatz modernster technischer Lösungen und verstärkter Digitalisierung. Auch fachübergreifende Kompetenzen werden weiter gefördert, unter anderem durch projektbasiertes Lernen.
Den Forschenden will die ETH Zürich weiterhin hervorragende Rahmenbedingungen bieten. Mit modernster Infrastruktur, etwa dem Gebäude für Quantenphysik, will die ETH Zürich ihre Führungsrolle in der Grundlagen- und angewandten Wissenschaft zum Ausdruck bringen. Die themenzentrierten Technologieplattformen, Zentren und Initiativen sollen optimiert, ihre Profile geschärft werden. Speziell gefördert werden die thematischen Bereiche Umwelt & Ressourcen, Gesundheit & Wohlbefinden und Verantwortungsvolle Digitale Transformationen. Open Science und ethische Forschungspraktiken werden gestärkt.
Mit Blick auf den Wissens- und Technologietransfer möchte die Hochschule ein Umfeld schaffen, das die Zusammenarbeit mit Unternehmen, öffentlichen Körperschaften und Nonprofit-Organisationen erleichtert. Den Dialog mit der Öffentlichkeit, ihren Alumni, politischen Entscheidungsträgern, Behörden, der Industrie und der Wissenschaft will die ETH Zürich vertiefen, und sie will sich aktiv an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik engagieren. Ihr globales Netzwerk pflegt die Hochschule und baut es weiter aus.
Mitarbeitende als wichtigster Erfolgsfaktor
Neben den Kernaktivitäten geht der Entwicklungsplan auf die Erfolgsfaktoren der ETH Zürich ein. An erster Stelle stehen die Mitarbeitenden, sowohl die Wissenschaftler:innen wie auch das technisch-administrative Personal. Der Rekrutierung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden wird grosses Gewicht beigemessen. Auch erstklassige Infrastruktur wird als Erfolgsfaktor genannt, um führende Forschende und Talente anzuziehen und zu halten.
Eine weitere Grundlage für den Erfolg sind die akademische Autonomie, die umfassenden Mitwirkungsrechte sowie die auf einem starken Verantwortungsbewusstsein basierende Governance. Die Kultur der gegenseitigen Unterstützung, des Vertrauens und der Verantwortung soll weiter gefestigt werden.
Schliesslich sieht die Hochschule auch ihre starke lokale, nationale und internationale Vernetzung mit verschiedenen Interessengruppen sowie ihre Campus-Standorte in der Schweiz und im Ausland als Erfolgsfaktoren.
Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema, das mit dem Programm «ETH Netto-Null» in allen Bereichen relevant ist.