Postdoc-Programm bildet nachhaltigkeitsorientierte Führungskräfte aus
 

Das neuste Postdoc-Stipendienprogramm der EPFL – EPFLeaders4impact – finanziert innovative Forschungsprojekte, die sich mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UNO befassen. Das zum Teil von der EU finanzierte Programm soll die gemeinsame Forschung und Entwicklung von EPFL-Labors, Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen fördern.
© 2021 iStock

Das assoziierte Vizepräsidium für Forschung (AVP-R) der EPFL hat zusammen mit dem Vizepräsidium für Innovation (VPI) EPFLeaders4impact, ein neues Stipendienprogramm für internationale Postdocs, ins Leben gerufen. Es wird durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 kofinanziert und wird in den nächsten fünf Jahren in zwei Bewerbungsrunden zwischen 40 und 120 Stipendien vergeben.

EPFLeaders4impact steht Forschenden offen, die einen Doktortitel oder mindestens vier Jahre Vollzeit-Erfahrung in der Forschung haben. Sie können sich aus allen Ländern bewerben, sofern sie in den 36 Monaten vor Ablauf der Bewerbungsfrist nicht länger als 12 Monate in der Schweiz gelebt haben. «Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Universitäten sehr davon profitieren, wenn sie Forschende aus dem Ausland anwerben», sagt Caroline Vandevyver, Leiterin des Forschungsbüros, «das COFUND-Programm von Horizont 2020 gibt uns die Möglichkeit, diese neue Art von nachhaltigkeitsorientiertem Programm auszuprobieren, das darauf abzielt, Brücken zwischen Forschung und Industrie zu bauen.»

«Das COFUND-Programm von Horizont 2020 gibt uns die Möglichkeit, diese neue Art von nachhaltigkeitsorientiertem Programm auszuprobieren, das darauf abzielt, Brücken zwischen Forschung und Industrie zu schlagen.»      Caroline Vandevyver, Leiterin Forschungsbüro

Kurz gesagt, EPFLeaders4impact soll talentierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ingenieurfachleute aus der ganzen Welt anziehen, die ihr technisches Know-how zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung einsetzen wollen. «Wir möchten, dass die Bewerberinnen und Bewerber mit ihren eigenen Forschungsideen kommen», sagt Lucie Soulard, Projektmanagerin im Forschungsbüro und eine der Gestalterinnen des Programms, «aber wir hoffen auch, dass die EPFL-Professorinnen dies als Gelegenheit nutzen, einige ihrer eigenen Ideen zu erforschen, die bisher auf Eis lagen.»

EPFLeaders4impact unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von anderen Stipendienprogrammen: «Die Idee ist, Wissenschaftlerinnen und Ingenieure zu ermutigen, Systeme zu entwickeln, die auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO ausgerichtet sind», sagt Vandevyver. «Das bedeutet zwangsläufig, dass sie ihre Technologie in die Industrie transferieren müssen. Der Erfolg unseres Programms wird nicht an der Zahl der veröffentlichten Zeitschriftenartikel gemessen, sondern an der Zahl der gegründeten Start-ups und der an Unternehmen verkauften Lizenzen.» Robert Giezendanner-Thoben, der am VPI für Industrieangelegenheiten zuständig ist, fügt hinzu: «Die für das Programm ausgewählten Postdocs werden auch vom VPI unterstützt. Sie können Kurse zu verschiedenen innovationsbezogenen Themen besuchen und an EPFL-Initiativen wie dem Startup Launchpad und EnabledByDesign teilnehmen. Unser Ziel ist es, flexibel zu bleiben und das Programm an die Bedürfnisse der Postdocs anzupassen, indem wir für jede Person oder jedes Projekt die richtige Unterstützung zum richtigen Zeitpunkt anbieten.»

«Die im Rahmen unseres Programms entwickelte Technologie muss nachhaltig sein, in industriellem Massstab hergestellt werden können und einen echten Marktbedarf decken. Deshalb legen wir grossen Wert auf die Zusammenarbeit mit Organisationen ausserhalb der akademischen Welt.»      Robert Giezendanner-Thoben, Industry Affairs

Eine weitere wichtige Voraussetzung des EPFLeaders4impact-Programms ist, dass die Postdocs mit einer nicht-akademischen Organisation wie einem Unternehmen oder einer NGO zusammenarbeiten: «Da unser Ziel der Technologietransfer in die Gesellschaft ist, ist es wichtig, dass die Postdocs mit einer Organisation zusammenarbeiten, die ihre Erfindungen auf den Markt bringen kann», sagt Giezendanner-Thoben: «Die im Rahmen unseres Programms entwickelte Technologie muss nachhaltig sein, in industriellem Massstab hergestellt werden können und einen echten Marktbedarf decken. Deshalb legen wir grossen Wert auf die Zusammenarbeit mit Organisationen ausserhalb der akademischen Welt.» Neben der Vergabe von Stipendien will EPFLeaders4impact die nächste Generation von nachhaltigkeitsorientierten Führungskräften ausbilden.

Die erste Bewerbungsrunde ist bereits angelaufen und endet am 31. Januar. Die zweite Runde beginnt unmittelbar danach und läuft bis zum 2. Mai 2022. Die Stipendien können je nach Technologie und Forschungsprojekt 12, 18, 24 oder 36 Monate dauern und decken bis zu 2740 Euro des monatlichen Gehalts eines Postdocs ab; der Rest wird zusammen mit den Forschungskosten vom Gastlabor übernommen.

Mehr Informationen

Links

EPFLeaders4impact

Finanzierung

Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 unter der Marie-Skłodowska-Curie-Vereinbarung #101034260 gefördert.